Der Ruf des Schäfers

Es war ein kühler Morgen, als ein erschöpfter Schäfer in Eile durch die staubigen Wege in Richtung Castle Grayskull ritt. Sein Gesicht war von Angst gezeichnet, und seine Stimme zitterte, als er die Tore von Castle Grayskull erreichte. Die Masters of the Universe waren gerade versammelt, als er keuchend und verzweifelt ankam.
„Bitte… bitte… helft mir!“, stammelte der Schäfer. „Meine Schafe… sie sind in die Singenden Sümpfen geflüchtet. Ein riesiger Wolf hat sie erschreckt – eine wolfsartige Bestie! Sie sind in den Sümpfen gefangen, und viele sind schon verloren gegangen.“
He-Man trat vor, seine muskulöse Gestalt wirkte beruhigend. „Erzähl uns alles genau. Was hast du gesehen? Wie sah das Biest aus?“
Der Schäfer schüttelte den Kopf. „Es war groß, mit leuchtenden Augen und einem Fell so dunkel wie die Nacht. Es hat kein Schaf gerissen – nur erschreckt und vertrieben. Aber es ist unheimlich… und sehr mächtig.“
Teela runzelte die Stirn. „Wenn es keine Schafe gerissen hat, was will es dann?“
He-Man blickte nachdenklich zu Battle-Cat, seinem treuen Begleiter. „Ich vermute, dass dieses Wesen nicht einfach nur ein Wolf ist. Es könnte Grizzlor sein – oder jemand, der sich als Wolf tarnt.“ Seine Augen funkelten entschlossen. „Wir müssen schnell handeln.“
„Lasst uns aufbrechen“, befahl He-Man. „Ich nehme Battle-Cat, Teela, Mekanek und Ram-Man mit.“ Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den Singenden Sümpfen.
Die Gegend war unwirklich: Tausende spitze Felsen ragten aus dem Wasser empor wie scharfe Dolche, die im Sonnenlicht glitzerten. Der Wind wehte durch die Felsen und ließ sie singen – ein unheimliches Lied, das klang wie Stimmen aus einer anderen Welt.
Der Boden unter ihren Füßen war matschig und gefährlich; jeder Schritt musste bedacht werden. Das Wasser war trüb und voller seltsamer Bewegungen – hier lauerten Gefahren an jeder Ecke.
„Hier ist es wirklich unheimlich“, murmelte Mekanek vorsichtig. „Man muss bei jedem Schritt aufpassen.“
Teela zog ihre Waffe bereit. „Wir müssen die Schafe finden – schnell!“
Endlich entdeckten sie in der Ferne eine Herde verängstigter Tiere, die zwischen den spitzen Felsen eingeklemmt waren. Einige versuchten verzweifelt durch das Wasser zu waten; andere hatten sich in kleinen Höhlen versteckt.
„Da!“ rief Ram-Man und zeigte auf eine Gruppe Schafe, die in einer engen Schlucht festsaßen.
Doch kaum hatten sie begonnen, die Tiere zu befreien, da wurde das friedliche Singen abrupt von einem lauten Gebrüll unterbrochen.
Aus den Schatten der Sümpfe stürmten zwei finstere Gestalten hervor: Grizzlor mit seinem wilden Fell und seinen Krallen sowie Modulok mit seinen wechselbaren Formen.
„Na schön“, knurrte He-Man entschlossen. „Dann wollen wir mal sehen, was ihr draufhabt!“
Die Kämpfer der Masters stellten sich mutig gegen die Angreifer: He-Man stürmte voran mit seinem Schwert; Battle-Cat sprang mit donnerndem Getöse vorwärts; Teela schoss Pfeile ab; Mekanek nutzte seine technischen Geräte zur Unterstützung; Ram-Man stürmte mit seiner massiven Kraft nach vorn.
Der Kampf war erbittert: Grizzlor schlug wild mit seinen Klauen zu, während Modulok immer wieder seine Form wechselte – mal riesig groß, mal klein und flink –, um den Helden auszuweichen oder sie anzugreifen.
Doch dank ihrer vereinten Kräfte konnten die Masters schließlich die Angreifer überwältigen: Ram-Man schleuderte Modulok gegen einen Felsen; Teela traf Grizzlor mit mehreren präzisen Pfeilen; He-Man kämpfte mit unglaublicher Kraft gegen beide Gegner gleichzeitig.
Nach einem letzten energischen Schlag konnten sie Grizzlor und Modulok in die Flucht schlagen — ihre Schreie hallten noch lange nach.
Nachdem die beiden Bösewichte besiegt waren, kehrten die Masters eilig zu den eingesunkenen Schafen zurück. Gemeinsam befreiten sie alle Tiere aus ihrer misslichen Lage: Einige mussten durch das Wasser getragen werden; andere fanden Schutz hinter den spitzen Felsen.
Als alles gerettet war, wandte sich der Schäfer dankbar an He-Man: „Ihr habt meine Herde gerettet! Ich werde euch ewig dankbar sein.“
„Wir sind immer bereit zu helfen“, sagte He-Man freundlich. „Aber ihr solltet vorsichtig sein – diese Gegend ist gefährlich.“
Mit einem letzten Blick auf die singenden Felsen verabschiedeten sich die Helden vom Schäfer und machten sich auf den Heimweg — doch in ihren Herzen wussten sie: Das Unbekannte birgt immer neue Gefahren, doch gemeinsam können sie jede Bedrohung bezwingen.