Die Schatten von Eternia

Der Himmel über Eternia war in ein düsteres Grau getaucht. Wolken zogen schwerfällig auf, als ob sie das kommende Unheil vorahnen könnten. Inmitten dieser bedrohlichen Atmosphäre lag die finstere Festung der Schlangenmenschen, versteckt in den tiefen Sümpfen des Kontinents. Hier, in den dunklen Kammern unterhalb des Hauptlagers, saß King Hiss auf seinem Thron – eine riesige, schuppige Kreatur mit glühenden Augen und einer Präsenz, die das ganze Lager in Angst und Ehrfurcht versetzte.
Doch heute war etwas anders. Heute war ein Tag voller Bedeutung für die Schlangenmenschen. King Hiss hatte einen besonderen Auftrag erteilt – einen Auftrag an seinen treuen Diener Rattlor, den rasselnden Schlangengeneral mit den tödlichen Klingen an den Armen. Rattlor war bekannt für seine strategische Klugheit und seine unerschütterliche Loyalität gegenüber King Hiss. Nun sollte er eine wichtige Mission erfüllen: Die Errichtung von Horchposten rings um die Sümpfe Eternias.
King Hiss saß auf seinem Thron, seine schuppige Hand ruhte auf einem alten Pergament. Seine Stimme war tief und bedrohlich, als er zu Rattlor sprach: „Mein treuer General, die Zeit ist gekommen. Wir müssen unsere Fühler ausstrecken und unsere Spione in alle Richtungen schicken. Die Masters of the Universe sind eine Bedrohung für unsere Pläne – doch wir dürfen ihnen nicht direkt begegnen. Stattdessen wollen wir ihre Bewegungen überwachen, ihre Schwächen auskundschaften.“
Seine Augen funkelten vor Gier und List. „Errichte Posten an strategischen Punkten rund um die Sümpfe Eternias und entlang der Grenzen unseres Einflussbereichs. Diese Horchposten sollen uns alles berichten: wann die Masters sich bewegen, welche Verbündeten sie mobilisieren und ob Skeletor oder andere Feinde versuchen, uns zu überlisten.“
Rattlor verbeugte sich tief vor seinem Anführer. „Mein König, ich werde diese Aufgabe mit aller Sorgfalt erfüllen.“ Seine Stimme klang fest und entschlossen.
„Gut“, erwiderte King Hiss. „Du wirst dich selbst um diese Posten kümmern. Nutze deine Fähigkeiten – deine Klingen sind dein Werkzeug, aber auch dein Verstand wird gefragt sein.“ Mit diesen Worten entließ er seinen General.
Rattlor verließ den Thronsaal und begab sich in seine Zelle im Lager der Schlangenmenschen. Dort begann er sofort mit der Planung seiner Operationen. Er wusste genau: Um erfolgreich zu sein, musste er mehrere Posten gleichzeitig errichten – kleine Verstecke in den dichten Sümpfen Eterias, verborgen zwischen Lianen und Schlamm.
Sein erster Schritt war die Auswahl geeigneter Standorte. Er durchkämmte das Gebiet mit seinen scharfen Sinnen: Das Gebiet war voller Gefahren – giftige Pflanzen, scheue Kreaturen und versteckte Fallen lauerten überall. Doch Rattlor war erfahrener Krieger; er kannte das Terrain wie kein anderer.
Er entschied sich für drei Hauptposten:
Der Nordposten: An einer hohen Klippe am Rand eines sumpfigen Sees gelegen, bot dieser Standort eine weite Sicht über das Land nach Norden hin
.
Der Westposten: Eingebettet zwischen dichten Lianenhainen nahe eines Flusses; hier konnte man gut versteckt beobachten.
Der Südposten: Tief im Sumpf verborgen hinter einem Wasserfall; dieser Ort war schwer zugänglich und somit ideal für geheime Beobachtungen.
Jeder Posten sollte mit kleinen Teams besetzt werden: Wachen mit scharfen Sinnen, Spione mit Tarnfähigkeiten und Fallensteller zur Verteidigung gegen Eindringlinge.
Rattlor machte sich sofort an die Arbeit. Mit seinen scharfen Klingen schnitt er Äste und Zweige zurecht, um provisorische Hütten zu bauen – kleine Verstecke aus Zweigen, Blättern und Schlamm. Dabei nutzte er seine Fähigkeit zur Tarnung: Seine Haut konnte sich perfekt an die Umgebung anpassen – so verschmolz er fast vollständig mit dem Dschungel.
Er arbeitete Tag und Nacht ohne Pause: Das Geräusch seiner Klingen hallte durch den Sumpf; seine Bewegungen waren präzise wie ein Uhrwerk. Währenddessen überwachte er ständig das Terrain per Fernglas oder durch seine telepathischen Sinne – immer auf der Suche nach möglichen Gefahren oder Anzeichen von Feinden.
Seine Teams wurden sorgfältig ausgewählt: Einige waren schnelle Krieger mit scharfen Klingen wie er selbst; andere waren Meister im Verstecken oder im Umgang mit Fallen – allesamt loyal bis ins Mark.
In den Nächten arbeitete Rattlor unermüdlich weiter: Er legte Fallen aus – Giftspinnenfäden zwischen Bäumen gespannt oder versteckte Gruben voller spitzen Steine – alles dazu bestimmt, Eindringlinge abzuwehren oder zu verwirren.
Mit jedem Tag wuchsen die Horchposten heran; sie wurden immer besser versteckt und ausgestattet. Rattlor selbst überwachte alle drei Standorte persönlich – manchmal schlich er sich nachts durch das Dickicht auf Patrouille oder lauschte heimlich den Gesprächen seiner Spione via Telepathie.
Seine wichtigste Aufgabe war es jedoch herauszufinden: Was planen die Masters? Welche Bewegungen machen He-Man & Co.? Und was tut Skeletor? Es gab Gerüchte über geheime Bündnisse zwischen Skeletor’s Schergen und anderen dunklen Mächten — all das musste beobachtet werden.
In einer besonders dunklen Nacht bemerkte Rattlor etwas Ungewöhnliches: Ein Signal wurde ausgesendet — vermutlich von einem Verbündeten außerhalb des Sumpfes — vielleicht sogar von Skeletor selbst! Das Signal kam aus Richtung Westen; es deutete auf eine große Bewegung hin.
Das bedeutete nur eins: Die Feinde wussten mehr als gedacht… Und es war höchste Zeit für ihn, noch vorsichtiger zu sein.
Während all dies geschah, befand sich King Hiss noch in seiner menschlichen Hülle — eine große humanoide Gestalt mit schuppiger Haut und glühenden Augen. Doch bei einem Treffen mit seinen Generälen wurde ihm plötzlich heiß; sein Herz pochte schneller als sonst.
Etwas in ihm wurde erregt — ein Gefühl ungeahnter Kraft stieg in ihm auf. Es war nicht nur Stolz oder Machtgier; es war etwas Tieferes… Etwas Dunkles.
Plötzlich riss King Hiss seine menschliche Hülle ab — ein gewaltiger Akt der Befreiung — und trat hervor als die wahre Bestie: Eine gigantische Schlange mit mehreren Köpfen, deren Augen glühten wie Feuerkugeln im Dunkel der Höhle.
Sein Körper war bedeckt mit schimmernden Schuppen; sein Maul öffnete sich zu einem grollenden Brüllen voller Zorn und Lust auf Zerstörung.
„Endlich frei!“, donnerte seine Stimme durch die Höhle wie ein Donnerhall. „Kein Mensch mehr! Nur noch meine wahre Form!“ Mit einem gewaltigen Zucken seines Körpers ließ King Hiss seine menschliche Hülle fallen — sie zerbrach in Staub am Boden — während seine riesigen Schlangenköpfe sich erhoben und nach oben reckten.
Seine Augen funkelten vor Gier nach Macht; sein ganzer Körper pulsierte vor Energie — bereit für den nächsten Schritt seiner finsteren Pläne.
Zurück bei seinen Posten beobachtete Rattlor alles genau. Er spürte förmlich die Veränderung im Lager seines Anführers — das Erwachen des wahren Kings Hiss hatte etwas Unheilvolles angedeutet.
„Wenn mein König erwacht ist“, murmelte Rattlor leise vor sich hin, „dann steht uns eine dunkle Zeit bevor.“ Seine Gedanken waren voll von Strategien: Wie konnte man diesen mächtigen Gegner stoppen? Wie konnte man verhindern, dass seine neue Form Chaos verbreitete?
Doch zuerst musste er sicherstellen: Die Horchposten funktionierten reibungslos; alle Informationen mussten gesammelt werden — schnellstens!
Rattlor wusste genau: Der Kampf gegen die Masters of the Universe würde bald eskalieren — doch jetzt stand fest: Die Schlangenmenschen hatten ihre Spione überall platziert; ihre Pläne waren im Gange; ihr Anführer war stärker denn je geworden.
Und während draußen im Sumpf das Unheil lauerte — verborgen hinter Lianen und Wasserfällen — bereiteten sich die finsteren Mächte darauf vor, ihre nächste große Offensive zu starten…