Kieferschmerzen

In der düsteren Stille des Waldes schritt Trap-Jaw allein voran. Sein Stahlkiefer war schwer verbeult, ein Überbleibsel eines harten Kampfes mit He-Man. Der mächtigste Krieger im ganzen Universum hatte ihm einen kräftigen Schlag versetzt, und nun klapperte sein Kiefer unregelmäßig, während er sich durch das Dickicht kämpfte. Frustriert und wütend begann er immer wieder, seinen verbeulten Kiefer gegen Bäume und Felsen zu schlagen. Das metallische Klirren hallte durch den Wald, doch der Schaden schien nur größer zu werden. Trotz aller Bemühungen blieb sein Kiefer unbeweglich und verzogen.
Der letzte Kampf mit He-Man war episch gewesen. Der Held von Eternia hatte mit seinem Schwert einen mächtigen Hieb ausgeführt, der Trap-Jaws Kiefer in eine unnatürliche Position verbog. Trotz seiner Verletzungen hatte Trap-Jaw noch einmal zum Angriff angesetzt, doch He-Man war zu schnell gewesen. Mit einem gezielten Schlag hatte er Trap-Jaws Kiefer erneut beschädigt und ihn in die Flucht geschlagen.
Auf dem Rückweg nach Snake Mountain dachte Trap-Jaw nach. Er wollte seinen Kiefer reparieren – koste es, was es wolle. Er suchte einen dicken Baumstamm und versuchte, seinen Kiefer mit einem kräftigen Ruck wieder in die richtige Position zu ziehen. Doch die Verformung war zu stark; der Kiefer blieb steif und unbeweglich und der Baumstamm brach. Dann griff er nach einem schweren Stein und presste ihn gegen den verbeulten Bereich seines Kiefers, um ihn durch Druck wieder in Form zu bringen. Das Metall war jedoch zu hart und der Stein rutschte ab oder splitterte.
Er nahm eine große Eisenstange, die er Wegesrand fand, und versuchte, sie als Hebel zu benutzen. Mit einem Ruck wollte er den Kiefer zurückziehen oder richten, doch die Kraft reichte nicht aus; der Kiefer bewegte sich kaum, nur ein leises Knacken verriet den Versuch. Schließlich beschloss Trap-Jaw, eine improvisierte Schiene aus Holzstücken anzubringen. Er befestigte sie mit Seilen an seinem Kopf und zog vorsichtig an seinem Kiefer, doch der Schaden war zu groß – nur wenig änderte sich.
Trotz all dieser Versuche gab Trap-Jaw nicht auf. Er wusste, dass nur die besten Werkzeuge oder die Hilfe eines Meisters ihn endgültig richten konnten. Während er langsam auf Snake Mountain zusteuerte, schwor er sich: Beim nächsten Treffen mit He-Man würde er stärker sein – mit einem funktionierenden Kiefer und einer neuen Strategie für den Kampf.
Und so ging Trap-Jaw weiter Richtung Skeletor, fest entschlossen, seinen verbeulten Kiefer zu richten – auch wenn es noch so viele Versuche brauchte.
Als Trap-Jaw schließlich Snake Mountain erreichte, war die Erleichterung groß, doch die Stimmung war alles andere als freundlich. Die dunklen Gänge und finsteren Hallen des Berges hallten wider vom höhnischen Lachen und den spöttischen Bemerkungen seiner Schergen. Skeletor stand in der Mitte des großen Saals, seine knochigen Hände verschränkt, während seine Augen auf Trap-Jaw gerichtet waren. Der verbeulte Kiefer des Maschinenkriegers hing schief und schiefte bei jedem Schritt, was die Spötter nur noch mehr anstachelte.
„Na, na, was haben wir denn hier?“, höhnte Whiplash, einer der Schergen Skeletors mit einem bösen Grinsen. „Sieht aus, als hätte He-Man deinem Kiefer einen ordentlichen Klaps verpasst!“
Beast-Man lachte höhnisch: „Das ist ja fast schon lustig! Ein Kämpfer mit einem so kaputten Maul – wie soll er da noch sprechen? Oder vielleicht besser: Wie soll er noch zuschlagen?“
Trap-Jaw versuchte, seinen Kopf gerade zu halten, doch sein verzogener Kiefer schwang bei jeder Bewegung unkontrolliert hin und her. Skeletor beobachtete das Ganze mit einem amüsierten Grinsen, doch in seinen Augen lag auch eine Spur von Mitleid – oder vielleicht auch Frustration.
„Genug davon!“, rief Skeletor schließlich mit donnernder Stimme. „Dieses elende Ding sieht aus wie ein zerbrochenes Werkzeug! Es ist Zeit, diesem Ärgernis ein Ende zu setzen.“ Seine knochige Hand deutete auf die Schergen. „Haltet still und lasst mich sehen, ob ich dieses Monster wieder in Form bringen kann.“
Die Schergen zögerten nicht lange. Einer von ihnen packte Trap-Jaws Kopf und hielt ihn fest, während ein anderer mit einem schweren Hammer herantrat. Skeletor trat vor und begann, mit energischen Schlägen auf den verbeulten Kiefer einzuwirken. Das Metall klirrte laut bei jedem Schlag, während Skeletor wütend auf das verzogene Stück Stahl einschlug. Sein Ziel war klar: Das Maul sollte wieder gerade werden.
Der Kampf gegen den verzogenen Kiefer dauerte mehrere Minuten. Skeletor schlug immer wieder zu, bis der verbeulte Bereich langsam nachgab. Der Hammer traf das Metall mit voller Wucht, ließ Funken sprühen und brachte den Kiefer Stück für Stück in eine annähernd gerade Position. Die Schergen feuerten ihn an oder lachten spöttisch, doch Skeletor konzentrierte sich nur auf seine Arbeit.
Schließlich – nach unzähligen Schlägen – hörte das Klirren auf. Skeletor trat zurück und betrachtete zufrieden sein Werk. Der Kiefer war zwar noch nicht perfekt gerade, aber deutlich besser als zuvor. Das Metall war verbogen und verformt geblieben, doch es war stabiler und funktionierte wieder einigermaßen.
„Da hast du’s!“, verkündete Skeletor triumphierend. „Dein verbeulter Kiefer ist jetzt wieder gerade – zumindest so gut wie möglich.“ Er blickte stolz auf Trap-Jaw herab. „Und wenn du dich traust, nochmal gegen He-Man anzutreten – sei gewarnt: Das nächste mal können wir deinen Kiefer vielleicht nicht mehr richten.“
Trap-Jaw schnaubte leise vor sich hin und versuchte, seinen Kopf zu bewegen. Das Gefühl im Kiefer war noch ungewohnt; es fühlte sich steif an, aber zumindest konnte er wieder sprechen und beißen.
Die Spötter verstummten allmählich, während Skeletor triumphierend den Saal verließ. Trap-Jaw wusste nun: Mit seinem neuen Kiefer würde er stärker sein – bereit für den nächsten Kampf gegen He-Man oder jeden anderen Feind, der ihm in den Weg kam. Doch tief in seinem Inneren schwor er sich auch: Beim nächsten Mal würde er vorsichtiger sein – denn diesmal hatte er nur durch die Hilfe seines Meisters seine Verletzung überwunden.
Und so endete dieser Tag mit einem immernoch leicht berbeulten Trap-Jaw.